Sicher wohnen
Tipps zum Schutz vor Einbrechern
Einbrechern den Weg versperren
Sommerzeit ist Ferienzeit. Auch Einbrecher haben in der Urlaubszeit Hochsaison. Denn wenn Häuser und Wohnungen teils wochenlang leer stehen, haben Langfinger genügend Zeit, zuzuschlagen. Dabei werden nicht nur abgelegene oder von der Umgebung schlecht einsehbare Häuser zum Ziel. Ob Einfamilienhaus, Reihenhaus oder Etagenwohnung – Einbrecher machen keinen Unterschied. Doch jeder kann sich wirkungsvoll schützen.
Gelegenheit macht Diebe
Jedes Jahr werden in Deutschland rund 125.000 Einbrüche verübt , weiß die Initiative „Nicht bei mir“ (www.nicht-bei-mir.de). Das heißt: Alle vier Minuten. Doch jeder dritte Einbruchsversuch scheitert. Denn der gemeine Einbrecher hat nichts mit den Profis zu tun, die in Kino oder Fernsehen ihr Vergehen minutiös planen. Vielmehr handelt es sich häufig um Gelegenheitstäter. Die Statistiken der Polizei belegen, dass ein durchschnittlicher Einbruchsversuch nicht länger als fünf Minuten dauert. Sonst wird den Einbrechern die Entdeckungsgefahr zu groß. Je mehr Hindernisse man dem Einbrecher in den Weg legt, umso seltener erreicht er sein Ziel.
Türen fest verankern
Erster Schritt bei der Einbruchbekämpfung ist es, Schwachstellen in Haus und Wohnung auszumerzen, rät „Nicht bei mir“. Viele Außentüren lassen sich ohne den Einsatz von Einbruchwerkzeug leicht überwinden. Bei Einfamilienhäusern lässt sich die Hauseingangstür durch massive Türblätter und mehrfach im Mauerwerk verankerte Schließbleche schützen. Zusätzlich lassen sich so genannte Hintergreifhaken im Bereich der Bänder und Zusatzschlösser mit Sperrbügeln anbringen.
Fenster verriegeln
Fenster, Terrassen- und Balkontüren sollten durch Rollläden aus Kunststoff zumindest gegen Hochschieben gesichert sein. Besser sind solche aus Aluminium. Gekoppelt mit elektrischem Antrieb und einer Zeitschaltuhr gaukeln sie während eines Urlaubs die Anwesenheit der Wohnungsinhaber vor. Schlösser in Fensterriegeln, Aufhebelsicherungen und Einbruch hemmendes Glas schützen zusätzlich. Bäume, Mülltonnen oder Terrassenmöbel sollten möglichst so platziert werden, dass sie Einbrechern nicht als Steighilfen dienen, um ins Obergeschoss zu gelangen.
Anwesenheit vortäuschen
Da 35 Prozent der Wohnungseinbrüche tagsüber zwischen 6 und 21 Uhr statt finden, sollte nichts auf eine längere Abwesenheit hindeuten. Häufig beobachten Einbrecher ihr mögliches Zielobjekt oder testen durch Klingeln und Anrufe, ob jemand zu Hause ist. Tabu sind daher auch Ansagen auf dem Anrufbeantworter. Auch übervolle Briefkästen und tagsüber geschlossene Rollläden sind untrügliche Zeichen für leere Häuser. Am besten bittet man Nachbarn oder Freunde um Hilfe. Dass Fenster und Türen während des Urlaubs sorgfältig verschlossen werden müssen, sollte selbstverständlich sein und gilt selbst bei nur kurzzeitiger Abwesenheit. Am Abend gaukeln Lichtschalter mit Zeitschaltuhr Anwesenheit vor.
Wohnungen in oberen Stockwerken in Gefahr
In Mehrfamilienhäusern sind vor allem Wohnungen in den oberen Etagen gefährdet, da dort seltener Bewohner vorbei gehen als in unteren Stockwerken. Die Wohnungstür sollte wie beim Einfamilienhaus verstärkt werden. Für Erdgeschoss, Keller, erste Etage oder andere von außen leicht erreichbare Bereiche gelten die gleichen Regeln wie für Einfamilienhäuser: Haupt-, Neben- und Kellertüren sowie Kellerfenster, Lichtschächte und sämtliche Fenster im Erdgeschoss und der ersten Etage müssen gesichert werden.
Alarmanlagen schützen
Falsch ist übrigens die weit verbreitete Ansicht, dass sichtbar angebrachte Alarmanlagen einer Einladung an Diebe gleich kommt. Dass sich die Investition in Sicherheitstechnik lohnt, beweist die Statistik. Parallel zum Wachstum des Marktes für Sicherheitstechnik wächst auch die Anzahl der gescheiterten Einbruchversuche.
Auf ausreichenden Versicherungsschutz achten
Auch wenn es Einbrecher doch bis in die Wohnung geschafft haben, kann man mit ausreichendem Versicherungsschutz zumindest den materiellen Schaden in Grenzen halten. Aber die Hausratversicherung zahlt nur, wenn man nicht grob fahrlässig gehandelt hat. Zudem sollten Sie prüfen, ob der Versicherungsschutz ausreicht. Als Faustregel gilt, dass jeder Quadratmeter mit mindestens 650 Euro versichert sein sollte. Wertsachen sind im Banksafe am besten aufgehoben. Häufig werden auch psychischen Schäden in Folge von Einbrüchen unterschätzt. Viele Opfer leiden teils noch Jahre nach der Tat unter Ängsten, da das Sicherheitsgefühl verloren gegangen ist. Aber wer in Haus oder Wohnung für Sicherheit sorgt, braucht sich in der Urlaubszeit nicht sorgen.